Wie Grillt Mann richtig – Gasgrill vs. Kohlegrill

by Hardy - Chief Cave Officer
Richtig grillen will gelernt sein

In Deutschland ist Grillen nicht nur ein wichtiger Teil der Küche, sondern auch der Kultur. Denn Grillen bedeutet für gewöhnlich, in einer Gemeinschaft zusammenzukommen, miteinander ins Gespräch zu kommen und das Wetter zu genießen. Wer einen Grill kaufen möchte, hat es jedoch wegen genau dieser starken Bedeutung nicht leicht. Was bedeutet es überhaupt, richtig zu grillen – und kann Gas überhaupt mit dem klassischen Kohlegrill mithalten?

Der Aroma-Mythos: Kann man mit Gas überhaupt richtig grillen?

Eine weit verbreitete Überzeugung besagt: richtig grillen kann man nur mit einem Kohlegrill. Denn was über glühenden Kohlen gegrillt wird, verfügt später über einen rauchigen, aromatischen Geschmack und Geruch. Das ist durch einen Gasgrill einfach nicht zu imitieren – oder etwa doch?

Tatsächlich ist die Holzkohle nicht entscheidend für den Geschmack. Wenn du nicht weißt, worüber ein Würstchen gegrillt wurde, würdest du es im Blindtest wohl nicht erkennen. Gebildet wird der urige Grillgeschmack, den wir so lieben, durch Säfte, Öle und Proteine, die aus dem Fleisch in die Hitzequelle tropfen und dort Rauch bilden. Was das aber für eine Hitzequelle ist, hat keine Bedeutung. Inzwischen gibt es für Gasgrills auch Räucherchips, die in eine eigene Räucherkammer gelegt werden und von dort aus für das Aroma sorgen, das den Kohlegrill angeblich so einzigartig macht.

Zusätzlich gibt es mittlerweile sogenannte Aroma-Schienen für den Gasgrill, die den Geschmack verfeinern. Sie werden mit Wasser gefüllt, das zum Beispiel mit Kräutern oder Wein angereichert sein kann. Diese Flüssigkeiten verdampfen beim Grillen und geben ihr Aroma an das Grillgut ab. Dem Gasgrill fehlt also die holzige Komponente, allerdings kann er mit einigen anderen geschmacklichen Features aufwarten.

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Das Setting: Kohlegrill für das Picknick, Gasgrill für den Garten

Bei der Entscheidung zwischen Holzkohle- und Gasgrill ist es allerdings auch wichtig zu beachten, in welchem Setting du grillen möchtest. Für spontane Picknicks am See oder im Park ist zum Beispiel der Kohlegrill deutlich besser geeignet. Zum Einen sind Kohlegrills oft kleiner und leichter, zum Anderen sind sie nicht auf Gas oder Strom angewiesen und können dadurch überall benutzt werden.

Wenn du allerdings viel mehr in deinem eigenen Garten grillst und das am liebsten mit großen Partys und Familientreffen verbindest, empfiehlt sich für dich ein Gasgrill. Er bietet eine größere Grillfläche und mehr Funktionen, sodass du auch für viele Gäste richtig grillen kannst, ohne den Überblick zu verlieren. Letztendlich sind Gasgrills die Outdoor-Variante des Herds, den du dir so nach draußen geschoben hast.

Gas- und Kohlegrill im Sicherheitsvergleich

Der Brandschutz und die allgemeine Sicherheit sollten zu den wichtigsten Kriterien zählen, wenn du dich für einen neuen Grill entscheidest. Beim Kohlegrill bedeutet richtig grillen vor allem, das richtige Zubehör auszuwählen. So musst du zum Beispiel bei flüssigen Brandbeschleunigern beachten, dass sie leicht entzündliche Dampft-Luft-Gemische bilden. Auch von ungepresster Kohle solltest du die Finger lassen, denn sie sprüht Funken und kann mit etwas Pech durchaus Möbelpolster entzünden.

Die Arbeit mit dem Gasgrill ist weit weniger schwierig. Da bereits Zündhilfen unnötig sind, arbeitest du auch ohne entzündliche Chemikalien. Durch die Qualitätsprüfungen vor dem Verkauf kannst du dir meistens sicher sein, dass du mit einem Gasgrill ein sehr sicheres Gerät erwirbst. Das Einzige, worauf du wirklich achten musst, ist die Lagerung der Gasflasche. Sie darf niemals direkter Sonneneinstrahlung oder Hitze ausgesetzt sein, auch nicht außerhalb des Grillens.

Sehr wichtig ist der Brandschutz bei einem Kohlegrill auch nach dem Grillen. So darfst du die Asche nicht entsorgen, bevor sie nicht vollständig abgekühlt ist. Beim Gasgrill ist das deutlich leichter. Du drehst die Gasflasche einfach zu und lässt den Rost abkühlen. Auch eine übermäßige Rauchentwicklung, die womöglich Nachbarn stören könnte, brauchst du hier nicht zu befürchten.

Das Grillen mit Gas ist gesünder

Wenn du nicht darauf achtest, richtig zu grillen, kann Holzkohle tatsächlich gesundheitsschädlich sein. Beispielsweise benutzen viele Menschen Anzünder auf Paraffinbasis, die erst vollständig verbrennen müssen, bevor das Grillgut auf den Rost gelegt wird. Passiert das nicht, ziehen die Schadstoffe aus dem Rauch in die Lebensmittel ein. Weiterhin dürfen wir natürlich nicht vergessen, dass du ja über offener Flamme grillst. Das Grillgut kann dadurch leicht verbrennen, was schon in geringen Maßen zur Bildung krebserregender Stoffe führt.

Weitere Vor- und Nachteile von Gas und Holzkohle

Ein großer Nachteil der Holzkohle ist, dass es deutlich länger dauert, bis sie grillfertig ist. Beim Gasgrill gibt es diese lange Vorlaufzeit nicht. Stattdessen drehst du einfach das Ventil auf, drückst den Zündknopf und musst dann nur wenige Minuten warten. Schon kannst du die ersten Würstchen oder Steaks auf dem Rost platzieren.

Doch Kohlegrills haben auch einen wichtigen Vorteil: sie sind deutlich günstiger. Einen ganz einfachen Säulengrill kannst du schon ab vierzig Euro erwerben. So kannst du auch für wenig Geld richtig grillen. Der Gasgrill hingegen kostet in seinen einfachsten Ausführungen mindestens 120 Euro. Soll es ein luxuriöseres Modell sein, musst du natürlich mehr Geld auf den Tisch legen – da ist es dann aber egal, ob du dich für einen Gas- oder Kohlegrill entscheidest.

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