Echte Cineasten lieben Filmplakate, und manch einer sammelt diese Zeugnisse der Filmgeschichte gerne. Eine Möglichkeit ist, seine Wohnung damit vollzupflastern, doch die meisten Liebhaber möchten Filmplakate lieber in perfektem Zustand erhalten und dementsprechend einlagern. Aber wie geht das am besten? Die Plakate werden häufig in
Formaten gedruckt, die größer sind als DIN A 3 (nicht selten bis DIN A 0), was schon eine erste Schwierigkeit darstellt; doch es gibt noch weitere Dinge zu beachten.
Filmplakate sammeln heißt Filmplakate richtig lagern!
An der frischen Luft halten sich Filmplakate nicht gut; Licht, zu hohe Feuchtigkeit aber auch zu große Trockenheit, Hausstaub und nicht zuletzt Säure sind die natürlichen Feinde der bunten Kunstdrucke. Säure kommt nicht nur durch Anfassen auf die Plakate (ja, wir Menschen sind auf der sauren Seite des Spektrums), sondern tatsächlich auch durch säurehaltige Materialien wie Kartons oder Rückwände von Bilderrahmen.
In jedem Fall gilt: Der Raum, in dem du deine Plakate lagerst, sollte immer sauber, trocken und frei von Ungeziefer sein. Die Temperatur sollte 18 – 20 °C, die Luftfeuchtigkeit nicht über 55 % betragen.
Wir zeigen dir hier verschiedene Methoden, die sich sowohl preislich unterscheiden als auch verschiedenen Zwecken dienen, von kurzzeitiger Lagerung über eine Langzeitlösung bis hin zu der Kombination von schützender Lagerung mit attraktiver Präsentation. Sicher ist auch die für dich perfekte Methode dabei!
- Versandrollen
- Trennpapiere und Mappen
- Grafikschrank
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Lagerung der Plakate in Versandrollen
Wenn du ein Filmplakat bestellst, wird es vermutlich in einer Versandrolle bei dir ankommen. Um kurzzeitig deine Filmplakate vor dem Gröbsten zu schützen, kommen Versandrollen, bestehend aus Pappe oder Kunststoff, auch infrage. Diese gibt es tatsächlich bis zur Größe A 0 zu erstehen. Nachdem du das Objekt deiner Begierde ausgiebig gemustert hast, kannst du es vorsichtig rollen und zurückpacken. Hier ist das gute Stück immerhin vor Licht und Feuchtigkeit geschützt. Allerdings sind die Kartons in der Pappversion nicht säurefrei, weshalb sich außerhalb einer sehr kurzfristigen Lagerung Kunststoffrollen anbieten. Ein weiteres Problem – das alle, die schon einmal etwas aus einer Rolle genommen haben, kennen dürften – liegt allerdings in der Form, in die das Filmplakat gebracht wird. Das allein stresst das Material, und es bleibt auch dann in der für eine Präsentation unerwünschten Form, wenn es herausgenommen wurde. Allgemein ist die Materialermüdung bei dieser Lagerungsform das größte Problem.
Effektiv schützen mit Karton, Papier und in Mappen
Eine weitere Möglichkeit der Lagerung ist, die Plakate auf einer ebenen Fläche übereinanderzulegen. Wichtig ist hierbei das Trennmedium, das möglichst sie exakt der Größe deiner Plakate entsprechen sollte. So lassen sich deine Filmplakate schützen, ohne dass Streifen entstehen.
Normales Seidenpapier und säurereduzierter Karton funktionieren ordentlich, aber effektiver ist gepuffertes Papier. Das ist ein mit Calciumcarbonat versetztes Spezialpapier, welches einen alkalischen pH-Wert knapp unter 7 hat. Es schützt also deine Filmplakate dadurch, dass es Umgebungssäuren reduziert, weil es die Fähigkeit besitzt, diese aufzusaugen und damit zu neutralisieren.
Die Säuregefahr ist damit gebannt, aber wenn die Plakate so in einem offenen Regal o.ä. liegen, wird dennoch Staub darankommen. Daher ist ein geschlossener Schrank, eine große Schublade oder Kiste besser geeignet, die Filmplakate auf diese Art zu lagern.
Einfacher wird es, wenn sich die durch Karton oder Papier getrennten Plakate in einer schützenden Sammelmappe befinden – oder je nach Sammelwut auch in vielen Sammelmappen. Mehr als 3-5 Plakate solltest du in einer Mappe nicht unterbringen.
Am besten eignen sich säurefreie Archivmappen oder Aufbewahrungsboxen. Achte unbedingt auf das Format, weil sie in größeren Größen schwer zu finden sind. Eventuell kannst du dir auch mithilfe von Buchbinderpappen eine eigene Mappe basteln.
Das Nonplusultra für Filmplakate: der Grafikschrank
Eine elegante Lösung kommt aus dem Architektur- und Planungsbereich. Viele Sammler nutzen heute Grafikschränke, um ihre Filmplakate zu schützen.
Die auch Planschränke genannten Möbel enthalten flache Schubladen im Format bis DIN A 0, in denen sich nicht nur Baupläne, sondern auch Filmplakate perfekt lagern lassen: Dort liegen sie vollkommen lichtgeschützt.
Der unschlagbare Vorteil dieser Lagerungsart ist, dass du an jedes Plakat sofort herankommst und es gleichzeitig auch Besuchern formschön präsentieren kannst. Hier ist allerdings zu sagen, dass Grafikschränke in der entsprechenden Qualität hohe dreistellige und locker auch mal vierstellige Beträge kosten können.
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Wenn du eine Präsentation nach dem Vorbild von Druckregalenoder Sichttafelsystemen anstrebst, wie man sie in manchen Postergeschäften findet, wird das in Filmplakatgröße schwierig; das müsstest du dir ggf. selbst zusammenbauen – DIY ist natürlich immer eine gute Idee!
Fazit: Wenn du Filmplakate liebst, investiere etwas mehr
Ein paar der vorgestellten Möglichkeiten, Filmplakate richtig zu lagern, sind durchaus kostspielig. Doch du wirst auf lange Sicht mehr davon haben. Besonders bei seltenen und wertvollen Exemplaren wäre es tragisch, ihren Schutz zu vernachlässigen. Und hier noch der ultimative Tipp für alle, die sich keinen Grafikschrank leisten können: Es bietet sich an, immer zwei Exemplare eines Plakates zu erstehen: eins zum täglichen Anschauen und Genießen für ein paar Jahre, eins für die Aufbewahrung in perfektem Zustand.