Der kleine Beziehungsratgeber für Männer

So rettest du deine Beziehung zu Ihr

by Richard Franklin

Kennst du das? Du hattest Streit mit deiner Liebsten, wieder einmal. Irgendwie habt ihr es geschafft, dabei alle Ärgernisse eurer gesamten Beziehungszeit aufzuwärmen und euch am Ende so viel Mist an den Kopf zu werfen, dass zumindest du dich fragst, warum sie überhaupt noch mit dir zusammen ist. Vielleicht geht’s ihr ähnlich, aber wer weiß das schon? Frauen.

Du weißt nur, du musst was tun. Eigentlich gehört ihr doch zusammen. Eigentlich ist sie die Richtige!

Und jetzt kommt die Falle: Auch du bist der Richtige für sie, und das wirst du ihr ein für alle Mal beweisen! Du wirst eure Beziehung retten, eure Ehe retten. Die meisten von uns träumen von etwas Herausragendem, einer großen Geste.

Fieberhaft beginnst du zu fantasieren: 100 Sträuße mit 100 roten Rosen? Ein Kurzurlaub auf der Zugspitze und eine Halskette mit einem diamantbesetzten Kreuz beim Gipfelkreuz? Ein Flugzeug am Himmel, das ihren Namen in Rosa schreibt? Oder doch besser gleich eine ganze Staffel in allen Farben des Regenbogens? Okay, warte, Letzteres könnte die falsche Botschaft senden.

 

Schritt 1: Schmeiß den Prinzen vom weißen Pferd

Ganz ehrlich: die Botschaft hört sie wohl, allein ihr fehlt der Glaube, wenn wir hier mal den alten Faust zitieren dürfen.

Warum? Dafür müssen wir etwas ausholen.

In Filmen erzählen sich die großen romantischen Gesten sehr gut, und sie lassen gerade Frauenherzen dahinschmelzen.

Richard Gere kommt mit seinem weißen Stretchlimousinen-Pferd, Julia Roberts steigt auf den Feuerleiter-Balkon und wird von ihrem Hotel-Turm gerettet.

Heath Ledger singt für Julia Stiles „Can’t Take My Eyes Off Of You” in einem Stadion, Adam Sandler für Drew Barrymore “Grow Old With You” im Flugzeug, und Hugh Grant erklärt (nochmal Julia Roberts) in einer trotz Schüchternheit großen Geste auf einer Pressekonferenz seine Liebe.

Aber das sind nur Spielarten der berühmten Hollywood-Küsse beim „Happy End“ und des „Und wenn sie nicht gestorben sind …“ aus Märchen.

Es ist zwar leicht frustrierend, aber die Größe der Geste steht nicht im Verhältnis zur Länge ihrer Wirkung. Im Gegenteil, die Wirkung ist eher proportional zu ihrer Anbindung an die Realität: je weiter entfernt von eurem Beziehungsalltag, desto schneller wird sie irreal.

Von der Glücksforschung haben wir in den letzten Jahrzehnten Einiges gelernt, unter anderem dass großes Glück wie ein Lottogewinn in seiner Wirkung nicht anhält, so absurd das klingt. Kleine, alltägliche Dinge wie zum Beispiel ein kurzer Arbeitsweg haben hingegen eine nachhaltige Wirkung auf unser Wohlbefinden.

Was für das persönliche Glück gilt, ist auch in Beziehungen ein goldener Rat.

Schritt 2: Kleine Gesten, große Wirkung

Mal angenommen, du kämest heute mit einem Strauß Blumen nach Hause. Was wäre die Reaktion deiner Frau/Freundin?

A) Sie freut sich, gibt dir einen dicken Kuss und stellt sie in eine Vase. Du siehst ihren Blick immer mal wieder auf dem ästhetischen Arrangement ruhen. Später habt ihr leidenschaftlichen Sex.

B) Sie seufzt, verdreht die Augen und fragt: „Was hast du angestellt?“

C) Sie bricht in Tränen aus, haut dir den Strauß über den Kopf und schluchzt: „Ich wusste es! Du betrügst mich!“

D) Sie zuckt sichtlich zusammen, bedankt sich höflich und checkt unauffällig in ihrem Handy, ob sie euren Jahrestag vergessen hat.

Unser Beziehungsratgeber ist für dich besonders wertvoll, wenn dein Szenario den Antworten B) oder C) am nächsten kommt. Bei A) machst du schon verdammt viel richtig, und bei D) musst du dir auch nicht so viele Sorgen machen, jedenfalls nicht darüber, worum es hier geht.

Die Reaktionen B) und C) verraten, dass von dir für gewöhnlich keine kleinen Geschenke kommen. Spiel die gleiche Frage einmal durch, wenn du eine positive Bemerkung zu Frisur, Kleidung oder Körper deiner Liebsten machst. Wirkt sie dadurch verunsichert oder gar misstrauisch, besteht ansonsten ein Aufmerksamkeits-Defizit deinerseits. Selbe Geschichte, wenn du Aufgaben machst, deren Erledigung du für gewöhnlich schuldig bleibst. Oder wenn du etwas Wertschätzendes über ihren Charakter äußerst und sie das als Sarkasmus versteht.

Deine erste Aufgabe an dieser Stelle ist: identifiziere die alltäglichen Dinge, die für deine Partnerin ein Ärgernis sind. Nimm dir bis zu drei davon vor. Ein oder zwei sind auch schon gut. Du kannst die Dinge auch nacheinander angehen – je nachdem wie viel aus deiner ehrlichen Sicht zu verbessern wäre.

Und dann mach dir einen Plan. Sagen wir, du definierst A als „Blumen oder anderes schenken“ und B als „Kompliment machen“. Dann plane einfach mal das kommende Jahr durch. Setz dir mindestens einmal im Monat irgendwo einen A-Termin und ein- bis zweimal die Woche zufällig einen B-Termin. Du kannst dir natürlich auch einen regelmäßigen Termin einstellen. Für Aufgaben, die du versprochen hast zu erledigen, ist das sinnvoll. Meine Kenntnis von Frauen sagt mir allerdings, dass sie eventuell empfindlich darauf reagiert, wenn sie immer nur mittwochs ein Kompliment für ihre Frisur bekommt, ganz besonders, wenn ihre Friseurtermine immer am Donnerstag liegen.

Es soll bei diesem Beziehungscoaching auch nicht darum gehen, sie auszutricksen. Sondern es soll bewirken, dich randomisiert daran zu erinnern, sie mit anderen Augen anzuschauen oder spontan Blumen, Pralinen oder eine andere Aufmerksamkeit zu besorgen.

Eigentlich tricksen wir mit so etwas nur unser Männergehirn aus, und zwar positiv. Du wirst unweigerlich feststellen, dass dir irgendwann auch ohne Termine Gedanken in den Kopf schießen, was du ihr Gutes tun könntest. Oder du dich dabei ertappst, eine innerliche Notiz zu ihrem sexy Hüftschwung zu machen. Lass das mit der Notiz und sag es ihr gleich, denn die Termine sind eine Krücke, die du nach 12 Monaten wahrscheinlich einmotten kannst.

#VerdientProvisionen

Schritt 3: Jetzt darfst du wieder aufsatteln

Bevor du jubelst, kommt der Lackmus-Test. Eine Beziehung ist – zum Glück! – keine Einbahnstraße. Wenn du mit der Richtigen zusammen bist, sollte sich nicht nur ihre Meinung von dir verbessern, sondern euer Alltag dürfte auch dir mehr Spaß machen. Nicht nur, weil du dich wegen deiner termingestützten Beziehungsarbeit besser fühlst, sondern weil sie dir entgegenkommt. Frauen tendieren häufig dazu, auch beim Geben nicht die zweite Geige spielen zu wollen. Sollte sich aber im Gegenteil an ihrer Unzufriedenheit nichts ändern, sie deine Bemühungen als selbstverständlich sehen und ein immer höheres Anspruchsdenken entwickeln, dann bist du im klassischen Fall einer toxischen Beziehung gelandet, und das Gift kommt nicht von dir.

Aber wir gehen vom positiven Fall aus: wenn sie mit ihren Freundinnen spricht, dann wird sie über dich sagen, du seist aufmerksam und zugewandt. Sie wird nicht sagen „in letzter Zeit“, und sie wird mit ihnen auch nicht mehr die Möglichkeit diskutieren, ob du eine Affäre hast.

Das ist der Punkt, an dem du endlich auf eine große Geste zusteuern darfst: einmalig, alle paar Monate, einmal im Jahr oder alle paar Jahre? Eigentlich egal, wenn die Basis stimmt. Ob außergewöhnliche Übernachtung, Tandemsprung, ausgefallener Schmuck, eine Designer-Handtasche (je nach Marke vielleicht Second Hand), jetzt sind deiner Fantasie keine Grenzen gesetzt. Wobei du ihr die Geschenkbox „PS und Adrenalin“ vielleicht nur kaufen solltest, wenn sie auch auf so was steht.

Ansonsten wäre es sinnvoller, wenn du dir die selbst schenkst, in Anerkennung deiner außerordentlichen Bemühungen um das Wohlergehen eurer Beziehung!

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